Ich war zwei mal einen Nachmittag lang in meinem Heimatort sowie Umgebung unterwegs. Nach einer bei uns sehr kalten Woche mit Gott sei Dank auch Niederschlägen dabei, war relativ wenig zu finden. Dafür gab es ein paar Überraschungen:
allen voran Terana caerulea (Lam.: Fr.) Kuntze, relativ frisch auf einem dünnen Ästchen von Acer pseudoplatanus.
Psilachnum inquilinum (P. Karst.) Dennis an Equisetum arvense
Anfang Mai konnte ich bereits Roseodiscus rhodoleucus (Fr.: Phill.) Baral an Equisetum palustre bestimmen.
Pyrenopeziza petiolaris (Alb.&Schw.) Nannf. auf alten, feucht liegenden Blattstielen von Acer pseudoplatanus
Dieser Pilz ist im Frühjahr vermutlich sehr häufig, doch wenig beachtet. Eigentlich schade, denn diese Spaltbecherchen sind wunderschön wenn offen.
Lasiobelonium lonicerae (Fr. : Fr.) Raitv. (Foto) und Lasiobelonium barbatum (Kunze ex Fr.) Raitv. an Lonicera xylosteum
0,5 - 1,5 mm Durchm., an dürren Ästchen aufsitzend
Gymnopus acervatus (Fr.: Fr.) Murrill an sehr morschem Nadelholzstrunk
Hysterographium fraxini (Pers. ex Fr.) de Not. an liegendem Fraxinus-Ästchen
Cucurbitaria berberidis (Pers.: Fr.) S. F. Gray an Berberis vulgaris
waren nicht mehr ganz frisch, einzelne typische Mauersporen konnte ich trotzdem finden
Coprinellus disseminatus (Pers. : Fr.) J. E. Lange an der Basis einer teilmorschen Ulmus glabra
Re: Interessante Funde am Wochenende
#2Hallo, Uschi,
eine schöne Auswahl, danke fürs Zeigen! Die Terana konnten wir in der Steiermark bislang noch nicht nachweisen, ist aber vielleicht nur eine Frage der Zeit – so viel weiter nach Osten ist es ja z. B. von dem Nachweis in Kärnten (Bezirk Klagenfurt-Land) auch nicht mehr. Pyrenopeziza petiolaris ist wirklich sehr häufig, ich finde die Art aber auch sehr hübsch. Der Gymnopus acervatus sieht mir etwas untypisch aus, auch was die Cheilozystiden betrifft.
Schöne Grüße
Gernot
eine schöne Auswahl, danke fürs Zeigen! Die Terana konnten wir in der Steiermark bislang noch nicht nachweisen, ist aber vielleicht nur eine Frage der Zeit – so viel weiter nach Osten ist es ja z. B. von dem Nachweis in Kärnten (Bezirk Klagenfurt-Land) auch nicht mehr. Pyrenopeziza petiolaris ist wirklich sehr häufig, ich finde die Art aber auch sehr hübsch. Der Gymnopus acervatus sieht mir etwas untypisch aus, auch was die Cheilozystiden betrifft.
Schöne Grüße
Gernot
Re: Interessante Funde am Wochenende
#3Servas Gernot,
Terana war ein Fund über Kopf weil Poldi in ca. 170 cm Höhe ein mittelprächtiges Ästchen den Weg versperrt hat. Ein seltener Luftfund, sozusagen,
Ein Giraffenholz hatten wir an diesem Tag noch gefunden,
Gesucht hatten wir Morcheln, erfolglos.
Der Blaue sollte in der Steiermark zu finden sein, so wie bei uns die noch fehlenden Sarcoscypha's. Schau ma amol, wer was früher findet.
Möglicherweise Uschi S. coccinea und jurana für Vorarlberg, ;.)
LG
Peter
Terana war ein Fund über Kopf weil Poldi in ca. 170 cm Höhe ein mittelprächtiges Ästchen den Weg versperrt hat. Ein seltener Luftfund, sozusagen,
Ein Giraffenholz hatten wir an diesem Tag noch gefunden,
Gesucht hatten wir Morcheln, erfolglos.
Der Blaue sollte in der Steiermark zu finden sein, so wie bei uns die noch fehlenden Sarcoscypha's. Schau ma amol, wer was früher findet.
Möglicherweise Uschi S. coccinea und jurana für Vorarlberg, ;.)
LG
Peter
Re: Interessante Funde am Wochenende
#4hallo Gernot und Peter,
den blauen Rindenpilz hatten wir in Vorarlberg schon einige male. Terana in der Luft ist mal was Neues.
Mit der Sarcoscypha schaut es anders aus. Ich mikroskopiere seit ca. 3 Jahren jeden Fund. Ich wäre schon mit Sarcoscypha coccinea zufrieden, S. jurana ist wohl noch viel schwieriger da es bei uns wenig Lindenbäume gibt.
zur Gymnopus:
ich war da relativ lange dran und habe nichts passenderes gefunden. Den Ausschlag gab für mich der Standort (an Nadelholzstrunk ganz oben mit dem Holz verwachsen). Ich hatte auch noch an G. ocior gedacht, da waren mir die L. zu hell. Ich weiß nicht wie gelb oder auch nicht hier die L. sein sollten. Die Pilze waren doch sehr frisch. G. ocior würde auch zum frühen Erscheinen passen. Vielleicht versuche ich es noch mit der HDS, keine Ahnung wie schwierig das mit einem Exsikkat ist, habe ich noch nie gemacht. Da gäbe es noch Unterscheidungspotential zwischen diesen zwei Arten.
Ich bin dankbar für solche Rückmeldungen und hoffe daraus zu lernen.
LG Uschi
den blauen Rindenpilz hatten wir in Vorarlberg schon einige male. Terana in der Luft ist mal was Neues.
Mit der Sarcoscypha schaut es anders aus. Ich mikroskopiere seit ca. 3 Jahren jeden Fund. Ich wäre schon mit Sarcoscypha coccinea zufrieden, S. jurana ist wohl noch viel schwieriger da es bei uns wenig Lindenbäume gibt.
zur Gymnopus:
ich war da relativ lange dran und habe nichts passenderes gefunden. Den Ausschlag gab für mich der Standort (an Nadelholzstrunk ganz oben mit dem Holz verwachsen). Ich hatte auch noch an G. ocior gedacht, da waren mir die L. zu hell. Ich weiß nicht wie gelb oder auch nicht hier die L. sein sollten. Die Pilze waren doch sehr frisch. G. ocior würde auch zum frühen Erscheinen passen. Vielleicht versuche ich es noch mit der HDS, keine Ahnung wie schwierig das mit einem Exsikkat ist, habe ich noch nie gemacht. Da gäbe es noch Unterscheidungspotential zwischen diesen zwei Arten.
Ich bin dankbar für solche Rückmeldungen und hoffe daraus zu lernen.
LG Uschi
Re: Interessante Funde am Wochenende
#5Liebe Uschi,
Feine Funde sind da dabei!
Die helle Stielfarbe, nicht-büscheliges Wachstum und Cheilocystiden des Gymnopus passen gut für G. ocior. Die Lamellen können auch sehr hell sein. Zum Vergleich die Cheilocystiden aus Ron Petersens Artikel: Connopus acervatus, wie Gymnopus acervatus momentan heißt, hat schwach kopfige Cheilocystiden, einen dunkleren Stiel und wächst (fast) immer büschelig.
Rons Cheilocystiden: LG
Irmgard
Feine Funde sind da dabei!
Die helle Stielfarbe, nicht-büscheliges Wachstum und Cheilocystiden des Gymnopus passen gut für G. ocior. Die Lamellen können auch sehr hell sein. Zum Vergleich die Cheilocystiden aus Ron Petersens Artikel: Connopus acervatus, wie Gymnopus acervatus momentan heißt, hat schwach kopfige Cheilocystiden, einen dunkleren Stiel und wächst (fast) immer büschelig.
Rons Cheilocystiden: LG
Irmgard
Re: Interessante Funde am Wochenende
#6Hallo in die Runde,
die Terana habe ich erst ein einziges Mal in Norwegen gesehen:
Das war wirklich ein schönes Erlebnis.
Beim Gymnopus habe ich zunächst auch an G. ocior gedacht, da die Lamellen eben nicht immer deutlich gelb sein müssen. Weißliche Lamellen würden ansonsten auch zu G. alpinus passen, welcher etwas größere Sporen und deutlicher koralloide Cheilozystiden haben sollte – allerdings ist dieser Unterschied bei den Zeichnungen von Antonín et al. (2013) m. E. nicht sehr leicht nachvollziehbar. Die Zeichnung zu G. ocior aus diesem Artikel hat Irmgard ja schon gezeigt, hier jene von G. alpinus:
Ludwig (Pilzkompendium) fand hingegen keine relevanten Unterschiede in der Sporengröße bei diesen beiden Arten.
Schöne Grüße
Gernot
die Terana habe ich erst ein einziges Mal in Norwegen gesehen:
Das war wirklich ein schönes Erlebnis.
Beim Gymnopus habe ich zunächst auch an G. ocior gedacht, da die Lamellen eben nicht immer deutlich gelb sein müssen. Weißliche Lamellen würden ansonsten auch zu G. alpinus passen, welcher etwas größere Sporen und deutlicher koralloide Cheilozystiden haben sollte – allerdings ist dieser Unterschied bei den Zeichnungen von Antonín et al. (2013) m. E. nicht sehr leicht nachvollziehbar. Die Zeichnung zu G. ocior aus diesem Artikel hat Irmgard ja schon gezeigt, hier jene von G. alpinus:
Ludwig (Pilzkompendium) fand hingegen keine relevanten Unterschiede in der Sporengröße bei diesen beiden Arten.
Schöne Grüße
Gernot
Re: Interessante Funde am Wochenende
#7hallo Gernot und Irmgard
die ChZ von R. Petersens bei Connopus (Gymnopus) acervatus schauen doch ziemlich anders aus als von Ludwig. Da hatte er wohl auch einen anderen Gymnopus in Arbeit? Wirklich koralloide Zystiden hatte ich keine dabei wie nachstehende Fotos zeigen. Somit verbleibt der Pilz wohl als Gymnopus sp. oder Gymnopus cf. ocior.
Liebe Grüße Uschi
die ChZ von R. Petersens bei Connopus (Gymnopus) acervatus schauen doch ziemlich anders aus als von Ludwig. Da hatte er wohl auch einen anderen Gymnopus in Arbeit? Wirklich koralloide Zystiden hatte ich keine dabei wie nachstehende Fotos zeigen. Somit verbleibt der Pilz wohl als Gymnopus sp. oder Gymnopus cf. ocior.
Liebe Grüße Uschi
Re: Interessante Funde am Wochenende
#8Liebe Uschi,
schick ihn mir, dann sequenzier ma ihn. Kannst auch gleich noch weitere aus Vorarlberg dazunehmen, da ich meine Technikerin noch ein wenig verlängern konnte, gibt's wieder Kapazität.
LG
Irmgard
schick ihn mir, dann sequenzier ma ihn. Kannst auch gleich noch weitere aus Vorarlberg dazunehmen, da ich meine Technikerin noch ein wenig verlängern konnte, gibt's wieder Kapazität.
LG
Irmgard