Callistosporium spp. (Scheinrüblinge)
Verfasst: 15.07.2018, 00:03
Bei unserer heutigen Exkursion auf den Gleichenberger Kogel (Südoststeiermark) fanden wir zwei Arten aus der im Titel erwähnten Gattung – die beiden Kollektionen waren weniger als 100 m voneinander entfernt! Da Callistosporium-Arten in vielen Regionen als Raritäten gelten, möchte ich hier die heutigen Fotos von C. pinicola und C. luteo-olivaceum zeigen. Letztere ist zumindest in Ostösterreich keineswegs selten (siehe auch Ö-Datenbank). Zur Verbreitung von C. pinicola in Österreich ist hingegen noch wenig bekannt, sie scheint aber in mehreren Ländern Europas in Ausbreitung begriffen zu sein. Die Art wird oft aus naturnahen Lebensräumen berichtet (siehe z. B. Antonín et al. 2009; mein persönlicher Erstfund stammt aus einem Naturwald in Kärnten), jedoch gibt es auch einige publizierte Funde aus forstwirtschaftlich genutzten Wäldern. Unsere heutigen Funde stammen ebenfalls aus einem bewirtschafteten aber insgesamt relativ naturnahen Waldstück. Sofern stark vermorschte Holzreste vorhanden sind (und die klimatischen Bedingungen passen), kann die Art wohl grundsätzlich in einem Gebiet vorkommen. Callistosporium luteo-olivaceum ist noch anspruchsloser, was die Wahl des Lebensraumes betrifft.
Am besten lassen sich die beiden Arten übrigens anhand der Sporengröße unterscheiden: Die Sporen von C. pinicola sind winzig, oft kaum länger als 3 µm (und fast immer unter 4 µm), wohingegen die Sporen von C. luteo-olivaceum regelmäßig zumindest 5 µm Länge erreichen. Makroskopisch fällt auf, dass C. pinicola kleinere Fruchtkörper ausbildet, die ± stark nach Mehl riechen.
Callistosporium pinicola: 14.7.2018, Gleichenberger Kogel, auf einem liegenden, morschen, großflächig bemoosten Stamm von Pinus sylvestris.
Callistosporium luteo-olivaceum: 14.7.2018, Gleichenberger Kogel, am Fußweg im Wurzelbereich eines alten Strunkes von Pinus sylvestris.
Schöne Grüße
Gernot
Am besten lassen sich die beiden Arten übrigens anhand der Sporengröße unterscheiden: Die Sporen von C. pinicola sind winzig, oft kaum länger als 3 µm (und fast immer unter 4 µm), wohingegen die Sporen von C. luteo-olivaceum regelmäßig zumindest 5 µm Länge erreichen. Makroskopisch fällt auf, dass C. pinicola kleinere Fruchtkörper ausbildet, die ± stark nach Mehl riechen.
Callistosporium pinicola: 14.7.2018, Gleichenberger Kogel, auf einem liegenden, morschen, großflächig bemoosten Stamm von Pinus sylvestris.
Callistosporium luteo-olivaceum: 14.7.2018, Gleichenberger Kogel, am Fußweg im Wurzelbereich eines alten Strunkes von Pinus sylvestris.
Schöne Grüße
Gernot