März- und April-Pilze
Verfasst: 06.05.2021, 18:22
Hallo,
nach zwei Monaten Pause möchte ich doch noch eine kleine Auswahl aus dem Frühjahr zeigen, wenngleich sich die Zahl der Nicht-Holzbewohner leider (für alle, die gerne mal etwas anderes sehen würden) sehr in Grenzen hielt. Man darf gespannt sein, was der Mai so zu bieten haben wird...
März
Basidiodendron eyrei: Die Gattung der "Bäumchenbasidien" (Basidiodendron) ist mikroskopisch gut festgelegt durch die gespaltenen Basidien, die sich, nachdem sie in Folge des Sporenabwurfes kollabiert sind, aus den alten Basidien neu entwickeln, wodurch ein "Basidienbaum" entsteht. Im mikroskopischen Präparat fallen auch die mit gelblichem Inhalt gefüllten Gloeozystiden auf. Basidiodendron eyrei hat ± globose, glatte Sporen und wächst auf Laubholz, in diesem Fall auf Quercus-Ast. Hier gibt es ein schönes Porträt von Stefan Blaser: https://stefanblaser.ch/basidiodendron-eyrei/. .
Crustomyces subabruptus: Eine ähnliche Art – Crustomyces heteromorphus – soll sich durch etwas größere Sporen und das Fehlen von Dendrohyphidien unterscheiden. Nun passen eigentlich bei allen der hier gezeigten Kollektionen die Sporengrößen besser zu C. heteromorphus oder liegen dazwischen, es waren aber auch überall Dendrohyphidien zu beobachten (deshalb die Bestimmungen als C. subabruptus). Der Abgrenzung dieser Taxa sollte mal genauer nachgegangen werden... Foto oben auf Fagus-Stamm, Fotos zwei und drei auf Tilia-Ast, Foto unten auf Salix-Stamm. .
Galzinia incrustans: Habe ich schon einmal gezeigt, diesmal auf Fagus-Ast. .
Hymenochaete sp.: Eine noch unbeschriebene Art aus der H.-cinnamomea-Gruppe (det. V. Spirin). Auf Laubholzstrunk, vermutlich Alnus glutinosa. .
Hyphodontia pallidula: Ein altes Exemplar auf stark vermorschtem Holzstrunk. Mikroskopische Illustrationen gibt es wieder einmal in der MycoBank. .
Junghuhnia nitida: Unerwarteter Nachweis, da ich J. nitida bislang nur von liegendem Substrat kannte, hier wuchs die Art über dem Erdboden auf Salix, und auch makroskopisch ist sie nicht ganz typisch (möglicherweise aufgrund der Ökologie). Mikroskopisch gibt es wohl keine Alternative. .
Lachnum impudicum: Häufiger Laubholzbewohner, gerne auf Fagus, wie auch hier. Die Bestimmung der weißen Lachnum-Arten geht natürlich nur mit dem Mikroskop. .
Mycena tintinnabulum: Variabler Pilz, durch die kleinen Sporen im Zweifelsfall aber gut festgelegt. .
Phlebia mellea (= P. centrifuga) und Phellopilus nigrolimitatus: Hier haben sich zwei seltene Arten getroffen, die man hauptsächlich an dickem, stärker vermorschtem und (luft)feucht liegendem Nadelholz antreffen kann (bevorzugt Picea, so wie hier). .
Skvortzovia furfuracea (= Resinicium furfuraceum): Kannte ich bislang nur mit dickeren Fruchtkörpern. Die Zugehörigkeit zur Gattung Resinicium ist nicht gerade offensichtlich, wenn man mit der Typusart Resinicium bicolor vergleicht – so verwundert es nicht, dass R. furfuraceum 2018 in eine andere Gattung (Skvortzovia) gestellt wurde. Bei der Bestimmung muss man auf die etwas unscheinbaren, kopfigen Zystiden mit lichtbrechender Kappe (die aber auch fehlen kann) achten (mikroskopische Zeichnung). Gesammelt auf Picea-Holzstück. .
Steccherinum fimbriatum: Da gibt es nicht viel zu sagen – eine häufige und, wie ich finde, auch sehr hübsche Art. .
Trechispora microspora: Besonders auffällig sind die vielen nadelförmigen Kristalle im Hymenium (Zeichnung). Die Sporen sind klein (< 4 µm) und haben z. T. relativ lange Stacheln. Liegender Laubholz-Ast. .
Tubulicrinis accedens: Makroskopisch unscheinbar, im Mikroskop aber wunderbar anzusehen (Zeichnung). Ähnlich ist T. thermometrus, da sollten die Sporen aber etwas rundlicher sein. Auf Picea-Holzstück. .
nach zwei Monaten Pause möchte ich doch noch eine kleine Auswahl aus dem Frühjahr zeigen, wenngleich sich die Zahl der Nicht-Holzbewohner leider (für alle, die gerne mal etwas anderes sehen würden) sehr in Grenzen hielt. Man darf gespannt sein, was der Mai so zu bieten haben wird...
März
Basidiodendron eyrei: Die Gattung der "Bäumchenbasidien" (Basidiodendron) ist mikroskopisch gut festgelegt durch die gespaltenen Basidien, die sich, nachdem sie in Folge des Sporenabwurfes kollabiert sind, aus den alten Basidien neu entwickeln, wodurch ein "Basidienbaum" entsteht. Im mikroskopischen Präparat fallen auch die mit gelblichem Inhalt gefüllten Gloeozystiden auf. Basidiodendron eyrei hat ± globose, glatte Sporen und wächst auf Laubholz, in diesem Fall auf Quercus-Ast. Hier gibt es ein schönes Porträt von Stefan Blaser: https://stefanblaser.ch/basidiodendron-eyrei/. .
Crustomyces subabruptus: Eine ähnliche Art – Crustomyces heteromorphus – soll sich durch etwas größere Sporen und das Fehlen von Dendrohyphidien unterscheiden. Nun passen eigentlich bei allen der hier gezeigten Kollektionen die Sporengrößen besser zu C. heteromorphus oder liegen dazwischen, es waren aber auch überall Dendrohyphidien zu beobachten (deshalb die Bestimmungen als C. subabruptus). Der Abgrenzung dieser Taxa sollte mal genauer nachgegangen werden... Foto oben auf Fagus-Stamm, Fotos zwei und drei auf Tilia-Ast, Foto unten auf Salix-Stamm. .
Galzinia incrustans: Habe ich schon einmal gezeigt, diesmal auf Fagus-Ast. .
Hymenochaete sp.: Eine noch unbeschriebene Art aus der H.-cinnamomea-Gruppe (det. V. Spirin). Auf Laubholzstrunk, vermutlich Alnus glutinosa. .
Hyphodontia pallidula: Ein altes Exemplar auf stark vermorschtem Holzstrunk. Mikroskopische Illustrationen gibt es wieder einmal in der MycoBank. .
Junghuhnia nitida: Unerwarteter Nachweis, da ich J. nitida bislang nur von liegendem Substrat kannte, hier wuchs die Art über dem Erdboden auf Salix, und auch makroskopisch ist sie nicht ganz typisch (möglicherweise aufgrund der Ökologie). Mikroskopisch gibt es wohl keine Alternative. .
Lachnum impudicum: Häufiger Laubholzbewohner, gerne auf Fagus, wie auch hier. Die Bestimmung der weißen Lachnum-Arten geht natürlich nur mit dem Mikroskop. .
Mycena tintinnabulum: Variabler Pilz, durch die kleinen Sporen im Zweifelsfall aber gut festgelegt. .
Phlebia mellea (= P. centrifuga) und Phellopilus nigrolimitatus: Hier haben sich zwei seltene Arten getroffen, die man hauptsächlich an dickem, stärker vermorschtem und (luft)feucht liegendem Nadelholz antreffen kann (bevorzugt Picea, so wie hier). .
Skvortzovia furfuracea (= Resinicium furfuraceum): Kannte ich bislang nur mit dickeren Fruchtkörpern. Die Zugehörigkeit zur Gattung Resinicium ist nicht gerade offensichtlich, wenn man mit der Typusart Resinicium bicolor vergleicht – so verwundert es nicht, dass R. furfuraceum 2018 in eine andere Gattung (Skvortzovia) gestellt wurde. Bei der Bestimmung muss man auf die etwas unscheinbaren, kopfigen Zystiden mit lichtbrechender Kappe (die aber auch fehlen kann) achten (mikroskopische Zeichnung). Gesammelt auf Picea-Holzstück. .
Steccherinum fimbriatum: Da gibt es nicht viel zu sagen – eine häufige und, wie ich finde, auch sehr hübsche Art. .
Trechispora microspora: Besonders auffällig sind die vielen nadelförmigen Kristalle im Hymenium (Zeichnung). Die Sporen sind klein (< 4 µm) und haben z. T. relativ lange Stacheln. Liegender Laubholz-Ast. .
Tubulicrinis accedens: Makroskopisch unscheinbar, im Mikroskop aber wunderbar anzusehen (Zeichnung). Ähnlich ist T. thermometrus, da sollten die Sporen aber etwas rundlicher sein. Auf Picea-Holzstück. .