Hallo,
wie ja fast schon zu erwarten war, konnte der Juli nicht wirklich mit dem Juni mithalten, weshalb hier auch ein paar "banalere" Arten eingestreut sind. Sonst fehlt ja oft die Zeit, um diese zu fotografieren.
Zunächst aber noch ein Nachtrag vom 1. April dieses Jahres. Da fand ich einen kleinen Braunsporer mitten auf nackter, lehmiger und feuchter Erde an der Böschung eines Quellbereiches, den ich zunächst nicht bestimmen konnte und in der Nähe von Flammulaster vermutet hatte. Mittlerweile habe ich aber gute Übereinstimmungen mit "Deconica" subfusispora gefunden. Dass es sich dabei um keine echte Deconica handelt, war relativ klar, aber eine passende Gattung gibt es momentan wohl nicht. Lothar Krieglsteiner hat die Art hier vor kurzem ausführlich vorgestellt: http://www.pilzkunde.de/index.php/pilz- ... ts?start=1. Dort findet sich auch ein Zitat eines aktuellen Artikels über diese Art von A. Karich.
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Nun zu den eigentlichen Juli-Pilzen.
Amanita rubescens: Montaner Fichtenwald.
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Collybia cirrhata: Wohl auf vergrabenen Pilzresten.
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Entoloma (cf.) nigroflavescens: Montane Magerwiese. Passt eigentlich sehr gut zu dieser Art, jedoch möchte ich mich ohne genetische Absicherung nicht 100%ig festlegen.
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Entoloma nordlandicum/rhynchocystidiatum: Montane Magerwiese. Auffällige Zystiden vom rhynchocystidiatum-Typ. Leider sind die beiden genannten Arten morphologisch nicht wirklich zu trennen, es muss also wieder sequenziert werden.
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Entoloma undatum: Forststraßenböschung im Fichtenwald.
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Gamundia striatula: Auf bzw. neben alten Resten von Peltigera sp.
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Hygrocybe acutoconica: Magerer Parkrasen.
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Inocybe grammata: Forststraßenrand bei Picea.
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Marasmius wettsteinii: Auf Picea-Nadeln.
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Mycetinis scorodonius: Picea-Streu.
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Phaeocollybia festiva: Montaner Fichtenwald.
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Xerocomellus ripariellus: Parkanlage, bei Populus tremula (und Acer spp.). Die REM-Untersuchung der Sporen zur Absicherung der gestreiften Oberfläche steht noch aus, es passt aber ansonsten alles für diese Art. Und im Lichtmikroskop meinte ich auch gestreifte Sporen gesehen zu haben.
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Humaria hemisphaerica: Bei Picea.
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Hypomyces aurantius: Alter Porling auf Fagus, ziemlich sicher Ischnoderma resinosum.
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Legaliana badia: Auf Forststraße im Fichtenwald.
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Tilachlidium brachiatum: Alte Pilzfruchtkörper auf einem Picea-Strunk.
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Auf sandiger Erde eines kleinen Überschwemmungsbereiches im montanen Fichtenwald gab es ein Massenvorkommen diverser Pezizales – mindestens ein Dutzend Arten, manche davon in großen Mengen fruktifizierend. Eine Auswahl:
Geopyxis alpina agg. (mit dem typischen Geruch nach faulen Eiern)
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Malvipezia violeopallens: Wohl der erste österreichische Nachweis.
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Pulvinula niveoalba
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Rhodoscypha ovilla
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Hier die restlichen Arten:
Hypochnicium wakefieldiae: Morscher Picea-Stamm.
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Paullicorticium ansatum: Morscher Picea-Stamm.
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Suillosporium cystidiatum: Morscher Picea-Stamm.
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Inonotus obliquus: Auf Betula pendula. Holz mit der Hauptfruchtform; auf der ablösenden Borke war zudem noch die Nebenfruchtform vorhanden.
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Ramaria gracilis: Bei Picea.
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Spinellus fusiger: Auf Mycena sanguinolenta.
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Schöne Grüße
Gernot
Re: Juli-Pilze
#2Lieber Gernot,
danke fürs Mitlernenlassen und Teilen deiner interessanten Funde. Viele Pilznamen sind mir völlig unbekannt.
Das Bild von Xerocomellus ripariellus sieht sehr plausibel aus. Am Fundort in der Lobau bei wirklich alten Auwald-Pappeln erscheint der Pilz im Zweijahresrhythmus.
Zum Fotografieren und guten Dokumentieren der Funde ist ja gar nicht so schlecht, wenn gerade nicht zu viele Pilze wachsen. Bei einer großen Artenvielfalt bleibt oft kaum Zeit zum Fotografieren, wenn man möglichst alle Arten erfassen möchte.
Schöne Grüße
Christian
danke fürs Mitlernenlassen und Teilen deiner interessanten Funde. Viele Pilznamen sind mir völlig unbekannt.
Das Bild von Xerocomellus ripariellus sieht sehr plausibel aus. Am Fundort in der Lobau bei wirklich alten Auwald-Pappeln erscheint der Pilz im Zweijahresrhythmus.
Zum Fotografieren und guten Dokumentieren der Funde ist ja gar nicht so schlecht, wenn gerade nicht zu viele Pilze wachsen. Bei einer großen Artenvielfalt bleibt oft kaum Zeit zum Fotografieren, wenn man möglichst alle Arten erfassen möchte.
Schöne Grüße
Christian