Lieber Florian,

wie immer sehr schöne Eindrücke, die du uns da zeigst. Der Zunderschwamm hat ganze Arbeit geleistet...
Phellinus/Porodaedalea chrysoloma ist bei uns eine sehr seltene Art, wohingegen sie bei euch einen kleinen Verbreitungsschwerpunkt zu haben scheint, wenn man sich die Funde in der Ö-DB anschaut. Auf Fichtenästen im Luftraum finde ich hier immer nur die makroskopisch sehr ähnliche Fuscoporia viticola.
Ceriporia camaresiana ist natürlich ein toller Fund. Hast du die KOH-Reaktion überprüft? Die müsste grünlich sein, wobei sie bei meinem bisher einzigen Nachweis eher schwach (aber trotzdem deutlich wahrzunehmen!) war.

Schöne Grüße
Gernot

Lieber Gernot,

von den Phellinus s.l. im Luftraum an Picea-Ästen hab ich bisher 4 Kollektionen untersucht (die anderen waren einfach nicht erreichbar), 3 davon an alten Fichten (200j+), die allesamt P. chrysoloma waren, einer an einem eher jungen Baum (80-100j), welcher sich als F. viticola herausgestellt hat. Ich würde also mal die Vermutung in den Raum stellen, dass P. chrysoloma deutlich höhere Ansprüche an die Substratqualität hat, werde aber dieses Jahr im Nationalpark den Feuerschwämmen an Fichtenästen mehr Beachtung schenken, um die These zu überprüfen.

Bei der Ceriporia hab ich die KOH-Reaktion getestet, allerdings erst als sie schon einen Tag rumgelegen ist, deutlich angetrocknet und bräunlich verfärbt war. Einen Grünstich meine ich jedoch trotzdem noch deutlich wahrgenommen zu haben.
Ich komme die Woche sicher nochmal am Standort vorbei und werd mir ein KOH-Fläschchen mitnehmen, um die Reaktion nochmal an den verbliebenen, frischen Fruchtkörpern zu überprüfen.

Liebe Grüße

Lieber Florian,
tolle Gegend und danke, dass du uns da dran teilhaben lässt!
LG
Irmgard