Funga Austria

Hallo zusammen

Im Frühsommer 2020 habe ich einige Exemplare von Lentinus tigrinus in einem Sumpfgebiet auf dem Stamm einer alten Silberweide gefunden.

Weil Lentinus tigrinus pharmakologisch interessant ist, habe ich eine Kultur angelegt. Auf der Karte sieht man, dass diese Art in Österreich
ziemlich selten ist. Aufgrund der geographischen Verteilung der Fundorte lässt sich auch sehr gut erkennen, dass Lentinus tigrinus
wie bekannt wärmeliebend ist.

Im Jahr 2019 hat man in Lentinus tigrinus zwei Proteine entdeckt, die stark hepatoprotektiv wirken.
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6526528

Zu meiner Überraschung hat sich das Myzel nun sozusagen aus dem Staub gemacht und hat begonnen, ausserhalb der Petri
zu fruchten und sogar keimfähige Sporen zu produzieren.

LG
Gerhard

Servus Gerry,
das ist ja toll. In Ostösterreich ist Lentinus tigrinus ein steter und häufiger Begleiter von beinahe im Wasser liegenden Baumstämmen in Auwäldern, oft in großer Individuenzahl. Jung schmeckt er auch durchaus gut. Wär ev. was für Florian, falls er ihn nicht ohnehin schon gezüchtet hat.
LG
Irmgard

Grüße euch,

na die kleine sehen ja wirklich nett aus!

Dass L. tigrinus so anspruchslos ist, dass er sogar auf Agarplatten voll entwickelte Fruchtkörper bilden kann, hätte ich mir nicht gedacht. Scheinbar muss ich mich mit der Art doch endlich mal näher auseinandersetzen, wenngleich ich noch nie die Möglichkeit hatte ihr kulinarisches Potential auszutesten.

Bei uns in der Gegend hab ich L. tigrinus erst einmal an einem wärmebegünstigten Südhang gesehen, allerdings waren alle Fruchtkörper schon deutlich drüber und weder für eine Verkostung noch für die Vermehrung in annehmbaren Zustand.
Ich werd die Stelle auf jeden Fall im Auge behalten und wenn sie das nächste Mal fruchtet auf alle Fälle einen Klon ziehen.

Liebe Grüße

Hallo Irmgard und Florian

Ich kann nur bestätigen, was Irmgard schreibt: Lentinus tigrinus schmeckt gut.

Ich denke schon, dass dieser Pilz interessant sein könnte für Florian und seine Pilzmanufactur.
Ich habe ihn mittlerweile auf einer Mischung aus Strohpellets, Buchenchips und Weizenkleie kultiviert.
Das Substratverhältnis beträgt 50:40:10

LG
Gerhard