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Panaeolus und die neue Gattung Staktophyllus

Verfasst: 07.06.2024, 17:06
von Irmgard
Liebe Mykolog_innen,
kürzlich erschien in der Rivista Micological Bresadola ein Artikel von Consiglio & Marchetti, der sich mit Panaeolus s.l. beschäftigt. Darin wird u.a. Panaeolus guttulatus in die Gattung Staktophyllus überführt. Diese Art war ja immer schon ein Außenseiter unter den Düngerlingen. Es ist auch ein Schlüssel enthalten, den ich kurzerhand mal ins Deutsche übersetzt habe (mit KI :-)), weil ich ihn anhand eines Frischfundes gleich ausprobieren wollte. Er hat funktioniert.
Consiglio & Marchetti:
Schlüssel zu den behandelten Arten der Gattungen Panaeolus und Staktophyllus:
1. Arten mit subzylindrischem, subkonisch-gestrecktem, eiförmigem oder spindelförmigem Hut .........................................................................2
2. Verbreitung hauptsächlich in Europa; Hut zylindrisch, oft spiralig gedreht, hellbräunlich bis ocker-strohfarben, seidig, Stiel schlank, an der Basis verbreitert, gleichmäßig bereift, ockerfarben..............................................................................................................................................................................- P. desertorum
2. Weltweit verbreitet; Hut zylindrisch-konisch, eiförmig, dunkelzimtfarben, Stiel oft gebogen, häufig gestreift, kahl oder bereift, nachdunkelnd.....................................................................................................................................................................................................................- P. plantaginiformis
1. Arten mit subglobosem, parabolischem, glockenförmigem oder konvexem Hut............................................................................................................................... 3
3. Dunkelbraunes Sporenpulver, Sporen unter dem Mikroskop gelbbraun, deutlich warzig ............................................................................. Panaeolus foenisecii
3. Schwarzes Sporenpulver, Sporen unter dem Mikroskop dunkel rotbraun bis schwarz, mit olivfarbenen Tönen, glatt, selten fein warzig........................................................................................................................................................................................................................................................................4
4. Sulfocheilocystiden vorhanden ........................................................................................................................................................................................5
5. Schlanker Habitus, Sporen im Durchschnitt 12,0 µm lang, mit meist schrägem Keimporus, Cheilocystiden subzylindrisch, sublageniform, manchmal mit apikalen Ausscheidungen .................................................................................................................................................................................................P. fimicola
5. Robuster Habitus, größere Sporen......................................................................................................................................................................................................................6
6. Hut eiförmig-konisch, viskos, sichtbares Velum, Stiel mit Ring, Sporen im Durchschnitt 19,4 µm lang ........................................................................ - P. semiovatus
6. Hut halbkugelig oder glockenförmig, wenig oder gar nicht viskos, Stiel ohne Ring oder manchmal schwach beschleiert.................................................. 7
7. Hut glockenförmig, weißlich, manchmal leicht viskos, Stiel gleichfarbig, ohne Ring, Sporen im Durchschnitt 13,4 µm lang (Desjardin & Perry, 2017), Cheilocystiden meist lageniform, tropische und subtropische Art, aber auch in Europa gemeldet .....................................................................- P. antillarum
7. Hut weißlich bis gräulich, wenig viskos, mit vergänglichem, manchmal auch gezahntem Schleier am Rand, Sporen im Durchschnitt 20,0 µm lang (Gerhardt, 1996), Art der gemäßigten Zonen ...................................................................................................................................................................................- P. phalenarum s. auct.
4. Sulfocheilocystiden nicht vorhanden...................................................................................................................................................................................................................8
8. Sporen fein warzig bei starker Vergrößerung. Hut mit olivfarbenen Tönen, ohne Velumreste.............................................................................................- P. olivaceus
8. Sporen glatt.......................................................................................................................................................................................................................................................9
9. Sporen regelmäßig, manchmal auch schwach eckig ..........................................................................................................................................................................10
10. Cystiden mit dicker Wand (metuloid) und apikalen Kristallen, Hut hemisphärisch bis glockenförmig, oft mit weißlichen Velumresten am Rand, coprophile Art ........................................................................................................................................................................................................................................................- P. cyanescens
10. Cystiden mit dünner Wand ..........................................................................................................................................................................................................................11
11. Lamellen mit milchigen oder gelblichen Tropfen, die von den Cheilocystiden abgesondert werden...............................................................................................12
12. Hut dunkelbraun oder schwarzbraun.......................................................................................................................................- Staktophyllus guttulatus var. guttulatus
12. Hut eisblau-grau ........................................................................................................................................................................- Staktophyllus guttulatus var. merrisianoi
11. Lamellen ohne milchige Tropfen......................................................................................................................................................................................................................13
13. Cheilocystiden meist schlank, Sporen sehr abgeflacht; Hut konisch bis parabolisch, ohne Velum, glatt, dunkel weinbraun, rotbraun, hygrophan, Stiel lang, starr, brüchig......................................................................................................................................................................................................................................- P. acuminatus
13. Nicht mit dieser Kombination von Merkmalen......................................................................................................................................................................................... 14
14. Meist coprophile, Hut ziegelrot oder braunrot bei feuchtem Wetter, tonfarben oder kaffee-milchig mit braunem Zentrum bei trockenem Wetter, oft mit zoniertem Rand, Cheilocystiden lageniform, oft kopfig, Sporen mit breitem, meist zentralem Keimporus.......................................................................- P. cinctulus
14. Art der sandigen Meeresküsten, in nacktem Sand, zwischen Moosen oder an der Basis von Ammophila sp......................................................................... 15
15. Art der atlantischen Küsten, mit konvex-stumpfem Hut, zuletzt ausgebreitet, hygrophan, ockerfarben bis bräunlichrot, Sporen mit schrägem Keimporus, Cheilocystiden mit stumpfer, verdickter Spitze, manchmal büschelig wachsend ...................................................................................................................- P. dunensis
15. Art der Mittelmeer-Küsten, mit oft zoniertem, glockenförmigem Hut, hygrophan, von gelb-rot bis braun-rot, Sporen mit zentralem Keimporus, Cheilocystiden mit verlängertem, biegsamem und oft kopfigem Hals............................................................................................................................- P. mediterraneus
9. Deutlich eckige Sporen .........................................................................................................................................................................................................................16
16. Hutoberfläche oft mit Rippen, die ein Netz bilden, hut orangerot oder rehbraun mit ockerfarbenen Tönen ......................................................... - P. retirugis
16. Hutoberfläche meist glatt oder manchmal rissig...................................................................................................................................................................................... 17
17. Hut hellgrau-ockerfarben, tonfarben, manchmal mit olivfarbenen Reflexen, dunkelt nach, manchmal bei trockenem Wetter rissig, oft mit anhängenden oder gezähnten Velumresten, Sporen in Frontansicht deutlich eckig, mit fast parallelen Seiten, Sporen 15,5 × 10,7 × 8,6 µm ........................................................
.................................................................................................................................................................................................................... - P. papilionaceus var. papilionaceus
17. Hut von grau bis graubraun, kaum anhängender, sehr vergänglicher Schleier, kleinere Sporen, 13,7 × 10,4 × 7,9 µm ..- P. papilionaceus var. parvisporus

Viel Spaß beim Ausprobieren.
LG
Irmgard