Guten Tag,
wie steht es den jetzt eigentlich mit den beiden Tropetenschnitzlingsarten Hiemalis und Furfuracea? Die Hiemalis (Winter-trompetenschnitzling) sollte ja durch eine weiße Hutbeflockung von der Furfuracea (Gemeiner Trompetenschnitzling) zu unterscheiden sein. Anscheinend hat man aber in den letzten Jahren die Hiemalis der Furfuracea gleichgestellt und sich auf den Namen Furfuracea geeinigt.
Kann ich dann den Namen Hiemalis noch verwenden, oder ist nun die Furfuracea der Winter - und der Gemeine Trompetenschnitzling?
Beste Grüße,
Peter
Re: Tubaria Hiemalis
#2Lieber Peter,
Tubaria furfuracea wird derzeit in weitem Sinn verwendet. Das bedeutet inklusive der früher abgetrennten Arten T. anthracophila, T. hiemalis und T. romagnesiana. Ich zitiere hier Ludwig aus dem Pilzkompendium 1: „In der Vergangenheit sind viele Versuche unternommen worden, diese extrem plastische Art nach makro- und/oder mikroskopischen Merkmalen in einzelne Taxa zu zerlegen, insbes. sollten Erscheinungszeit, Velumverhältnisse, Sporengröße, Breite der Lamellentramahyphen und apikale Endung der Cheilozystiden hierzu herhalten. Besonders das letzte Merkmal diente oft für die Abtrennung einer T. hiemalis. Ich habe bei den hier vorgestellten Kolkektionen aus allen Jahreszeiten keinerlei verlässliche, spezifische Gesetzmäßigkeiten feststellen können, insbesondere wiesen alle Funde auch kopfige Cheilozystiden in unterschiedlicher Anzahl auf. Die Sporenmaße überlappen sich ebenfalls. Auch waren schlanke Lamellentramhyphen nicht unbedingt mit kleinen Sporen korreliert. Solange nicht durch Kompatibilitätsversuche eindeutige Fakten aufgedeckt werden, bleiben Trennversuche m.E. weiterhin spekulativ.“
So wie Ludwig hält es auch die Funga Nordica und ich sehe es derzeit auch so. Ob vielleicht doch noch genetische Unterschiede gefunden werden, bleibt abzuwarten.
Das bedeutet, der ganzjährig, eben auch im Winter wachsende Trompetenschnitzling ist der Gemeine Trompetenschnitzling.
LG
Irmgard
Tubaria furfuracea wird derzeit in weitem Sinn verwendet. Das bedeutet inklusive der früher abgetrennten Arten T. anthracophila, T. hiemalis und T. romagnesiana. Ich zitiere hier Ludwig aus dem Pilzkompendium 1: „In der Vergangenheit sind viele Versuche unternommen worden, diese extrem plastische Art nach makro- und/oder mikroskopischen Merkmalen in einzelne Taxa zu zerlegen, insbes. sollten Erscheinungszeit, Velumverhältnisse, Sporengröße, Breite der Lamellentramahyphen und apikale Endung der Cheilozystiden hierzu herhalten. Besonders das letzte Merkmal diente oft für die Abtrennung einer T. hiemalis. Ich habe bei den hier vorgestellten Kolkektionen aus allen Jahreszeiten keinerlei verlässliche, spezifische Gesetzmäßigkeiten feststellen können, insbesondere wiesen alle Funde auch kopfige Cheilozystiden in unterschiedlicher Anzahl auf. Die Sporenmaße überlappen sich ebenfalls. Auch waren schlanke Lamellentramhyphen nicht unbedingt mit kleinen Sporen korreliert. Solange nicht durch Kompatibilitätsversuche eindeutige Fakten aufgedeckt werden, bleiben Trennversuche m.E. weiterhin spekulativ.“
So wie Ludwig hält es auch die Funga Nordica und ich sehe es derzeit auch so. Ob vielleicht doch noch genetische Unterschiede gefunden werden, bleibt abzuwarten.
Das bedeutet, der ganzjährig, eben auch im Winter wachsende Trompetenschnitzling ist der Gemeine Trompetenschnitzling.
LG
Irmgard
Re: Tubaria Hiemalis
#3Hallo Irmgard
und vielen Dank für die Auskunft. Dann werde ich mir jetzt bei den Trompetenschnitzlingen die Furfuracea als Winterart merken.
Alles Gute für das neue Jahr,
Peter
und vielen Dank für die Auskunft. Dann werde ich mir jetzt bei den Trompetenschnitzlingen die Furfuracea als Winterart merken.
Alles Gute für das neue Jahr,
Peter
Re: Tubaria Hiemalis
#4jetzt wächst die Tubaria furfuracea grad auch im Botanischen Garten Uni Wien wieder, am 6. Jänner.
LG
Irmgard