Servus beinand,
nachdem jetzt die Zeit der Pilze an den vorjährigen Stängeln der Brennessel gekommen ist, habe ich mal aus Neugierde geschaut, wie gut Aporhytisma urticae in Österreich kartiert wurde. Und siehe da, es tauchen nur 5 "schwarze Quadrate" in drei Bundesländern auf.
Daher dachte ich mir, die Art mal kurz vorzustellen - dann kann man sicher die Datenbank mit Neufunden füttern...
Makroskopisch fällt bei vorjährigen Urtica-Beständen auf, dass die noch stehenden Halme an der Basis schwärzen (hier zusammen mit Calloria neglecta, ebenfalls ein Massenpilz an Urtica - und deutlich besser kartiert, da vermutlich viel bekannt):
Und hier ohne Calloria:
Schon Fries beschrieb diese auffällige Art als Rhtyisma urticae, nur dass die Ähnlichkeit mit Rhytisma nur sehr oberflächlich ist.
Die Konidien sind in einer Schleimmasse eingebettet und werden orange herausgedrückt, was sehr auffällig ist (siehe in der Mitte des Fotos):
Die Konidien maßen bei meiner Kollektion 17,0-25,5 x 3,0-5,75 µm - Sutton beschreibt sie als 17-25 x 3,5-4,5 µm, also nicht ganz so breit werdend.
Die Fotos stammen von einem Fund vom 5.4.2018 an der Wiesent bei Muggendorf (Fränkische Schweiz, Bayern) - gesammelt zusammen Mit Boris Zurinski.
Viel Spaß beim Suchen... das Finden sollte kein Problem sein. Und im Mikroskop sind die Konidien wirklich auffallend groß und schön anzusehen. Ob schonmal die Hauptfruchtform gefunden wurde, weiß ich aber nicht. Ich kenne nur die Nebenfruchtform.
Liebe Grüße,
Christoph
Aporhytisma urticae - Massenpilz, der aber extrem unterkartiert ist
#1Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)