Funga Austria

Liebe MykologInnen,

ich bin eigentlich Botaniker und habe diese Pilze heute nur "nebenbei" auf einem Halbtrockenrasen im Bezirk Korneuburg gesammelt. Da mich alle Lebewesen interessieren, würde ich gerne wissen um welche Art es sich handelt. Anhand der kürzlich erschienenen Pilz-RL bzw. der Fotos darin, konnte ich die Pilze der Gattung Tulostoma zuordnen. Weiter komme ich leider nicht, da ich nicht weiß auf was ich achten soll. Kann mir jemand weiterhelfen? Ich kann gerne weitere Fotos machen, auch mikroskopische, wenn ich wüsste welche Details relevant sind.
Liebe Grüße
Stefan

Lieber Stefan,

für mich sehen die hellen Fruchtkörper mit dem einfachen Peristom und einem relativ glattem Stiel aus wie Tulostoma brumale. Du kannst mal das Capillitium mikroskopieren - dort müssten auffallend dicke, angeschwollene Septen zu sehen sein (wie Pferdehufe, die sich gegenseitig berühren). Die Gattung Tulostoma ist aber relativ groß und nur makroskopisch traue ich mir keine Bestimmung zu.

Liebe Grüße,
Christoph

Lieber Christoph,

danke für deine Rückmeldung! Ich bin heute dazu gekommen mir das anzusehen. Ich nehme an diese "Knoten" sind die angesprochenen Septen?
Schöne Grüße
Stefan

Servus Stefan,

ganz genau - das sind die erweiterten Septen der Capillitiumfasern. Das würde passen (die Septen sollten 2 bis 3 x so breit sein wie die Fasern selbst. Du müsstest an den Fasern auch Kristalle finden können. Und die Sporen sollten so um die 4-5,5 x 4-5 µm klein sein.

(Es gibt eine ganze Reihe an Arten in der Gattung).

Der dunklere Hof um das Peristom herum, der glatte Stiel und die erweiterten Septen sprechen aber sehr für Tulostoma brumale (der zudem recht häufig ist). Die Sporenmaße sollte man aber immer gegenprüfen. Und vielleicht findest du auch Kristallinkrustationen an den Fasern ;-).

Liebe Grüße,
Christoph

Hallo Christoph,

hier weitere Fotos. Die Größe der Sporen passt, wie man sieht.
Nach einiger Suche habe ich dann auch Kristalle gefunden, zumindest einzelne. Siehe die Pfeile.
Ich werde den Fund also als Tulostoma brumale ablegen. Danke jedenfalls für die umfangreiche Unterstützung!

Schöne Grüße
Stefan

Servus Stefan,

gern geschehen :-)

Liebe Grüße,
Christoph

Lieber Stefan,
freut mich, dich hier in unserem Forum zu finden, du bist ja auch daran beteiligt, dass es dieses Forum überhaupt gibt (danke für deine Unterstützung in der Phase des Ausbrütens). Und super, dass Du deinen Stielbovistfund so genau analysiert hast! Danke auch an dich, Christoph, für deine Hilfe. Tulostoma brumale ist häufig, aber man muss trotzdem so gut wie jeden dieser Funde mikroskopieren, denn es gibt ähnliche Arten.

LG
Irmgard

Liebe Irmgard,

danke!

Vielleicht entwickle ich mich noch in Richtung Mykologie. Interessant ist wäre auf jeden Fall, nur habe ich nicht für alles Interessante genug Zeit. Leider. Aber ich werde zumindest im Weinviertel auf Trockenstandorten, wo ich ja oft unterwegs bin, jetzt vermehrt auch auf Pilze achten.

Schöne Grüße
Stefan