Unterschiede zwischen Coprinus comatus und C. levisticolens
Verfasst: 22.10.2018, 23:03
Servus,
heute bin ich am Weg zur Arbeit an einer schönen Schopf-Tintlings-Gruppe vorbei geradelt. Da die Fruchtkörper besonders kräftig und auffällig braunschuppig waren, wollte ich sie mir doch mal näher anschauen – schließlich warte ich immer noch auf meinen ersten sicheren Fund von Coprinus levisticolens. Neben der Größe und der Färbung fielen bei meiner Kollektion noch die relativ schweren, festfleischigen Fruchtkörper auf, die auch nach stundenlanger Lagerung noch keinerlei Verfärbung zeigten. Bloß: Sie rochen nicht nach Maggi. Weder frisch noch jetzt am Trockner ist/war ein Maggi-Geruch wahrzunehmen. Trotzdem hab ich mir die Mikros angeschaut, und auch diese hätten zu C. levisticolens gepasst: Schnallen fehlend (zumindest hab ich an den Huthauthyphen und im Hymenium keine gesehen), Keimporus bisweilen exzentrisch.
Folgt man Ludwig (Pilzkompendium) bzw. der Originalbeschreibung von C. levisticolens, so wäre diese Art ja mikroskopisch leicht von C. comatus zu trennen (C. comatus hätte demnach Schnallen und einen zentralen Keimporus). Blöd ist aber, dass C. comatus in der Literatur auch ohne Schnallen (z. B. PdS) oder nur mit "schnallenähnlichen Strukturen" bzw. "Pseudoschnallen" (z. B. FN) beschrieben wird, und dass auch der Keimporus bei C. comatus mitunter leicht exzentrisch sein soll (z. B. FAN 6). Ich halte es für unwahrscheinlich, dass diese Überschneidungen auf Verwechslungen mit C. levisticolens zurückzuführen sind. Und mein Fund würde diese Angaben ja bestätigen...
Bleiben dann außer dem Geruch eigentlich noch sichere Unterscheidungsmerkmale zwischen C. comatus und C. levisticolens? Die Ökologie vielleicht, aber auch da sind doch sicher Übergänge zu erwarten. Gibt es vielleicht schon genetische Untersuchungen diesbezüglich?
Der heutige Fund stammt übrigens von einer Ruderalstelle neben dem Mur-Radweg, der Boden ist dort durchaus sandig. Das erste Foto hab ich mit dem Handy gemacht, sonst hatte ich ja nix mit…
Bin auf eure Meinungen zu dieser Thematik gespannt.
Schöne Grüße
Gernot
heute bin ich am Weg zur Arbeit an einer schönen Schopf-Tintlings-Gruppe vorbei geradelt. Da die Fruchtkörper besonders kräftig und auffällig braunschuppig waren, wollte ich sie mir doch mal näher anschauen – schließlich warte ich immer noch auf meinen ersten sicheren Fund von Coprinus levisticolens. Neben der Größe und der Färbung fielen bei meiner Kollektion noch die relativ schweren, festfleischigen Fruchtkörper auf, die auch nach stundenlanger Lagerung noch keinerlei Verfärbung zeigten. Bloß: Sie rochen nicht nach Maggi. Weder frisch noch jetzt am Trockner ist/war ein Maggi-Geruch wahrzunehmen. Trotzdem hab ich mir die Mikros angeschaut, und auch diese hätten zu C. levisticolens gepasst: Schnallen fehlend (zumindest hab ich an den Huthauthyphen und im Hymenium keine gesehen), Keimporus bisweilen exzentrisch.
Folgt man Ludwig (Pilzkompendium) bzw. der Originalbeschreibung von C. levisticolens, so wäre diese Art ja mikroskopisch leicht von C. comatus zu trennen (C. comatus hätte demnach Schnallen und einen zentralen Keimporus). Blöd ist aber, dass C. comatus in der Literatur auch ohne Schnallen (z. B. PdS) oder nur mit "schnallenähnlichen Strukturen" bzw. "Pseudoschnallen" (z. B. FN) beschrieben wird, und dass auch der Keimporus bei C. comatus mitunter leicht exzentrisch sein soll (z. B. FAN 6). Ich halte es für unwahrscheinlich, dass diese Überschneidungen auf Verwechslungen mit C. levisticolens zurückzuführen sind. Und mein Fund würde diese Angaben ja bestätigen...
Bleiben dann außer dem Geruch eigentlich noch sichere Unterscheidungsmerkmale zwischen C. comatus und C. levisticolens? Die Ökologie vielleicht, aber auch da sind doch sicher Übergänge zu erwarten. Gibt es vielleicht schon genetische Untersuchungen diesbezüglich?
Der heutige Fund stammt übrigens von einer Ruderalstelle neben dem Mur-Radweg, der Boden ist dort durchaus sandig. Das erste Foto hab ich mit dem Handy gemacht, sonst hatte ich ja nix mit…
Bin auf eure Meinungen zu dieser Thematik gespannt.
Schöne Grüße
Gernot