Februar- und Märzpilze

#1
Liebe Pilzfreunde,

ganz so ergiebig war's diesmal nicht, trotzdem sind wieder ein paar schöne Sachen dabei.

Das sollte wohl Hermanssonia fimbriata sein, auf morschem Picea-Stamm.
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Hypochnicium lundellii: Morscher Picea-Stamm.
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Leptosporomyces mutabilis: Picea-Stamm.
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Marchandiomyces quercinus: Liegender Quercus-Ast, auf alten Fruchtkörpern von Colpoma quercinum (leg. M. Pöltl).
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Tomentella sublilacina: Bei Abies, Corylus, Fraxinus etc.
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Antrodiella citrinella: Morscher Picea-Stamm.
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Daedaleopsis tricolor (links, auf Ast von Prunus avium) und Daedaleopsis confragosa (rechts, auf Salix-Ast).
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Fuscoporia torulosa: Quercus-Strunk.
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Tremella versicolor: Liegender Tilia-Ast, auf Peniophora sp.
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Mycena flos-niveum: Liegender Nadelholz-Stamm.
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Mycena plumipes: Auf Picea-Zapfen.
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Neolentinus adhaerens: Abies-Stammteil.
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Strobilurus esculentus (oben) und Mycena plumipes (unten).
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Camaropella lutea: Abgestorbener Stamm von Alnus glutinosa.
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Hypoxylon cercidicola (oben) und Hypoxylon intermedium (unten): Liegender Fraxinus-Stamm.
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Microstoma protractum: Eschen-Linden-Mischwald. Danke an Gerhard und Bernd fürs Zeigen der Fundgebiete.
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Nemania aureolutea: Liegender Corylus-Ast.
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Nemania confluens: Liegender Fagus-Ast.
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Virgaria nigra und Hymenochaete carpatica: Borke von Acer pseudoplatanus.
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Mucilago crustacea: Auf alten Krautstängeln.
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Schöne Grüße
Gernot

Re: Februar- und Märzpilze

#2
Hallo Gernot,

deine Fundberichte sind immer eine wahre Fundgrube! Für mich ist immer wieder was Neues dabei. Aber welcher Pilz verbirgt sich hinter Hermanssonia fimbriata? Ist das ein Neubürger? Oder hat sich nur die Nomenklatur geändert?

Viele Grüße
Christian

Re: Februar- und Märzpilze

#3
Lieber Christian,

ich habe nun schon drei solcher eigenartigen "Phlebia"-Kollektionen auf Fichte, die in meinen Augen zur selben Art gehören sollten. Meine erste Kollektion, die ich damals nicht bestimmen konnte, ist im Rahmen des ABOL-Projektes sequenziert worden und hat sich eindeutig als Hermanssonia fimbriata herausgestellt. Zur Originalbeschreibung gab es bzgl. der Sporenmaße gewisse Abweichungen, die folglich wohl einfach auf die natürlich Variabilität zurückzuführen sind. Ich hoffe, dass dieses Barcoding-Ergebnis mit der gezeigten Aufsammlung nochmals wiederholt werden kann. Jedenfalls ist Hermanssonia fimbriata eine im Jahr 2022 aus Tibet neu beschriebene Art (ebenfalls von Picea!), den Artikel dazu gibt es hier: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9146420/.

Mir persönlich ist nicht ganz klar, weshalb diese durchaus auffällige und zumindest in meiner Gegend anscheinend gelegentlich vorkommende Art nicht schon irgendwo in der wichtigen europäischen Literatur beschrieben wurde. Möglicherweise wurde sie wirklich eingeschleppt und ist erst ganz aktuell in Ausbreitung begriffen.

Schöne Grüße
Gernot

Re: Februar- und Märzpilze

#4
Lieber Gernot,

vielen Dank für den Artikel. Auf diese Art werde ich in Zukunft auch achten.
Demnach ist jetzt Phlebia centrifuga auch eine Hermanssonia! Ich hab die Art schon zweimal auf Rotbuche (Schwäbische Alb) und zweimal auf Tanne (Bayerwald und Oberbayern) gefunden.
Der Artikel bringt mir wieder Phlebia acerina in Erinnerung. In dem phylogenetischen Baum taucht sie auf. Immer wieder hatte ich Phlebia radiata-Funde die irgendwie komisch aussahen. Wie kann man die beiden Arten Ph. acerina und Ph. radiata unterscheiden?

Viele Grüße
Christian

Re: Februar- und Märzpilze

#5
Lieber Christian,

Phlebia acerina ist für mich auch nicht wirklich greifbar. Sie sollte aber größere Ähnlichkeiten mit P. rufa als mit P. radiata zeigen. Nakasone & Sytsma (1993) diskutieren die Unterscheidung dieser Taxa ausführlich, trotzdem scheinen mir viele dieser Merkmale eher variabel zu sein. Auf https://www.aphyllo.net/home.php gibt's Fotos beider Arten, die in meinen Augen aber keine eindeutigen Unterschiede erkennen lassen. Laut Frank Dämmrich (hier) rötet P. acerina nicht.

Schöne Grüße
Gernot

Re: Februar- und Märzpilze

#7
Lieber Thomas,

es freut mich, dass du immer wieder Gefallen an den Monatsrückblicken findest! Die Tulpenbecherlinge wuchsen im heurigen zeitigen Frühjahr besonders reichlich, insgesamt waren es an dem Tag mehr als ein Dutzend individuelle Fundstellen. Damit habe ich selber nicht gerechnet...

Schöne Grüße
Gernot