Liebe Pilzgesellschaft,
Vorgestern habe ich mich am Wiener Kahlenberg herumgetrieben, weil ich hörte, dort sei Suillellus (Rubroboletus) rhodoxanthus zu finden. Den wollte ich schon lange einmal sehen - hab ihn aber natürlich nicht gefunden ...
Zur Entschädigung gab's andere andere, für mich teilweise erstmalig in freier Natur zu sehende Röhrlinge (diesmal wirklich :-)):
Wir starten einfach mit Imleria badia (neben Suillellus luridus und Boletus edulis zu finden): Weiter ging's mit einer Art, die ich mir einbilde schon ganz gut zu kennen: Neoboletus luridiformis (erythropus): Bei Föhren und Eichen waren dann teils riesige Exemplare von hoffentlich Boletus reticulatus mit auffällig zerrissenen Hüten zu finden: Für mich ist es dann sehr spannend geworden mit diesem bitter schmeckenden, stark blauenden Röhrling mit rissigem Hut, gelbem Stiel und zugespitzter Basis - ich habe ihn einmal als Caloboletus radicans abgespeichert (einverstanden?): Dann noch ein für mich Unbekannter: nicht blauend, mit Anhängsel und überhängender Huthaut - nach meiner Literatur Butyriboletus appendiculatus? - Bestimmung Werner: Hemileccinum depilatum: Ich freue mich über Bestätigung und/ oder gnadenlose Korrektur :-)
Danke und liebe Grüße
Jock

GriasDi Jock,

der Wurzelnde Bitterröhrling is ganz typisch.
Der Unbekannte sollte H. depilatus sein, die noch gar nicht so lange von H. impolitus abgetrennte Schwesterart. Der Hauptunterschied ist die wie gehämmert aussehende Huthaut. Die Huthaut von H. impolitus sieht in etwa aus wie bei einer Ziegenlippe mit Reif.
Beide gemeinsam haben den gelbpusteligen Stiel ohne Netzzeichnung.
H. depilatus wächst bei Hainbuchen, ich hab ihn aber auch schon bei Linde gefunden. H. impolitus ist ein Eichenbegleiter.
An liabn Gruaß aus München,
Werner

Servus Werner,
Hainbuche passt perfekt - danke für die Bestimmung, der war mir tatsächlich noch völlig unbekannt :-)
Liebe Grüße
Jock