im zweiten Teil meiner Jahresrückschau zeige ich verschiedenste Pilze, die auf Holz vorkommen. Der Vorteil bei diesen ist, dass man das ganze Jahr über mehr oder weniger fündig wird.
an einem sehr großen Holzstück gleich neben einem Parkplatz - offensichtlich im Wald entsorgt, da noch Eisenteile dran waren. Das komplette Holzteil war von dem Pilz überzogen.
diesen Holztintling (hier auf Buche) mikroskopiere ich jeweils, da es noch mindestens eine Art mit gelborangem Ozonium gibt. Allerdings hatte ich den Doppelgänger noch nie gefunden.
an einem liegenden Weißtannenast, gefunden Anfang November bei einer Vereinsexkursion
diese Daldinia gehört wohl zu den häufigsten dieser Gattung und wurde früher vermutlich oft fehlbestimmt. Hier an einer stehenden, dürren Esche. Diese Exemplare hatten derart ausgesport, dass das Transportbehältnis komplett schwarz wurde.
im November an Birke bei einem Holzlagerplatz gefunden; persönliche Erstbestimmung
an einem liegenden Weißtannenast; finde ich bei gezielter Suche immer wieder
drei Stück an einem sehr großen entwurzeltem Nadelholzstock (vermutlich Picea abies). Seit ich den Pilz vor einigen Jahren dort entdeckte, finde ich ihn jährlich wieder.
hier wunderschöne Exemplare auf Buche, können nur mikroskopisch unterschieden werden.Re: Besondere Funde 2021 - Teil 2 Pilze auf Holz
#2dieses Exemplar könnte wohl an einem Schönheitswettbewerb teil nehmen!
mehrere Stück an einem dürren Bäumchen von Sorbus. Diese Art kann mit KOH sofort bestimmt werden - wird schön lila
vor 4 Jahren entdeckt und seither 2 - 3 Kollektionen pro Jahr in sehr großer Anzahl
Zottiger Bursche an einem alten, halb dürren Apfelbaum - ein paar Äste waren noch mit grünen Blättern und einzelnen Äpfeln bestückt. Am selben Baum war noch Mycena renatii, Schizophyllum commune und an der Basis eine Armillaria sowie Hypholoma fasciculare - ein sehr begehrtes Objekt dieser Baum!
nicht häufig, meistens an Pinus zu finden; kann auch selten an Laubholz vorkommen, so auch seit ein paar Jahren an Alnus incana.
Re: Besondere Funde 2021 - Teil 2 Pilze auf Holz
#3ein häufiger Schleimpilz, hier ganz frische in Lachsrosa und ältere dunkle direkt nebeneinander. Achtung, es gibt davon mehrere ähnliche Arten.
Bisher hatte ich diese Art nur auf Nadelholz gefunden, im vergangenen Jahr auf Fagus; immer zusammen mit Algen
persönlicher Erstfund; konnte ich erst nach längerer Recherche sicher bestimmen, da der Pilz schon etwas angetrocknet und deshalb nicht mehr "schlüpfrig" war.
an herabgefallenem Eichenast im Nov. - auch wieder persönliche Erstbestimmung
wieder persönlicher Erstfund; kann mit KOH (intensiv rote Reaktion) von Doppelgänger unterschieden werden
an liegendem Weißtannenast; finde ich im Schnitt einmal pro Jahr, hatte ich auch schon auf Picea abies (1 x) gefunden.
Re: Besondere Funde 2021 - Teil 2 Pilze auf Holz
#4mehrere Exemplare an einem Apfelbaum. Diesen Standort kenne ich schon einige Jahre und es kommen immer wieder frische Frkp.
schaut fast wie eine Hypholoma aus und hat auch Chrysozystiden
auf Laubholz, nur mikroskopisch über die Schnallen zu bestimmen
Doppelgänger von P. cervinus, auf Nadelholz und ohne Schnallen
Ende Oktober an morschem Nadelholzstrunk
zusammen mit Stereum sanguinolentum an Kiefernast gefunden. Persönliche Erstbestimmung und Überraschung am Mikroskop
typisch mit den Velumresten, ich mikroskopiere diese trotzdem immer
kann leider nicht nach dem Substrat bestimmt werden, da auch V. commedens auf Corylus sein kann. Hier hatte ich das Glück, viele reife Sporen zu finden.
LG Uschi
Re: Besondere Funde 2021 - Teil 2 Pilze auf Holz
#5Liebe Uschi,
eine bunte und interessante Zusammenstellung! Scotomyces subviolaceus würde ich auch gerne mal finden.
Ein paar wenige Anmerkungen hätte ich zu den Bestimmungen noch.
Schöne Grüße
Gernot
eine bunte und interessante Zusammenstellung! Scotomyces subviolaceus würde ich auch gerne mal finden.
Ein paar wenige Anmerkungen hätte ich zu den Bestimmungen noch.
Das umgedrehte Exemplar sieht mir nicht nach G. abietinum, sondern eher nach G. sepiarium aus...Gloephyllum abietinum
dieses Exemplar könnte wohl an einem Schönheitswettbewerb teil nehmen!
Tubaria conspersa kann ich hier gar nicht erkennen. Ich hätte da zunächst mal bei Pholiotina geschaut.Tubaria conspersa
typisch mit den Velumresten, ich mikroskopiere diese trotzdem immer
Die Sporen können zur Unterscheidung von V. comedens und V. coryli allerdings nicht wirklich herangezogen werden – viel wichtiger ist das Vorhandensein von Zystiden.Vuilleminia coryli
kann leider nicht nach dem Substrat bestimmt werden, da auch V. commedens auf Corylus sein kann. Hier hatte ich das Glück, viele reife Sporen zu finden.
Schöne Grüße
Gernot
Re: Besondere Funde 2021 - Teil 2 Pilze auf Holz
#6hallo Gernot,
danke für deine Rückmeldungen. Diskussionen sind immer interessant, daraus kann ich lernen.
Gloeophyllum abietinum oder sepiarium - ja das ist die Frage. Ich hatte von dir schon einen Einwand erwartet. Ich war zuerst auch bei G. sepiarium. Die Pilze waren an einem abgesägten Stumpf oben auf der Schnittfläche der wunderschöne runde und an der Seite dachziegelartig einige andere in typischer Wuchsform für G. abietinum. Es handelte sich durchwegs um sehr junge Frkp. und die sehen bei Gloeophyllum sepiarium einfach anders aus. Die haben aus meiner Erfahrung besonders jung immer orange-gelbe Töne dabei. Bis auf einzelne gegabelte Lamellen waren die Blätter durchgehend und beim zurückbiegen - was sehr leicht möglich war - hat man die einzelnen Blätter besonders gut bis zum Lamellenboden gesehen. Das war für mich ausschlaggebend. Ist für dich die Anzahl der Blätter auf 1 cm als Unterscheidungsmerkmal im Zweifel relevant? Tubaria conspersa - wärest du mit Pholiotina velata einverstanden? Die Sp. sind inetwa gleich groß und die Zystiden sind auch sehr ähnlich. Allerdings sind die Sp. bei der Tubaria dünn- und bei der Pholiotina dickwandig. Eigentlich schauen die Sp. auf meinen 40-fach-Vergrößerungen schon eher dickwandig aus. Was ist der Hauptgrund, dass es keine Tubaria ist, der weiße Stiel, die Lamellenfarbe ...? Vuilleminia coryli - Zystiden waren auch dabei (habe nachgeschaut); dieses Unterscheidungsmerkmal war mir zu wenig bewusst. Die Sp. werden in der Literatur mit 17 - 20 µ bei V. coryli und mit 20 - 22 µ bei V. commedens angegeben. Bei meinem Fund waren die Sp. 17,5 - 19 x 5,5 - 6 µ
LG Uschi
danke für deine Rückmeldungen. Diskussionen sind immer interessant, daraus kann ich lernen.
Gloeophyllum abietinum oder sepiarium - ja das ist die Frage. Ich hatte von dir schon einen Einwand erwartet. Ich war zuerst auch bei G. sepiarium. Die Pilze waren an einem abgesägten Stumpf oben auf der Schnittfläche der wunderschöne runde und an der Seite dachziegelartig einige andere in typischer Wuchsform für G. abietinum. Es handelte sich durchwegs um sehr junge Frkp. und die sehen bei Gloeophyllum sepiarium einfach anders aus. Die haben aus meiner Erfahrung besonders jung immer orange-gelbe Töne dabei. Bis auf einzelne gegabelte Lamellen waren die Blätter durchgehend und beim zurückbiegen - was sehr leicht möglich war - hat man die einzelnen Blätter besonders gut bis zum Lamellenboden gesehen. Das war für mich ausschlaggebend. Ist für dich die Anzahl der Blätter auf 1 cm als Unterscheidungsmerkmal im Zweifel relevant? Tubaria conspersa - wärest du mit Pholiotina velata einverstanden? Die Sp. sind inetwa gleich groß und die Zystiden sind auch sehr ähnlich. Allerdings sind die Sp. bei der Tubaria dünn- und bei der Pholiotina dickwandig. Eigentlich schauen die Sp. auf meinen 40-fach-Vergrößerungen schon eher dickwandig aus. Was ist der Hauptgrund, dass es keine Tubaria ist, der weiße Stiel, die Lamellenfarbe ...? Vuilleminia coryli - Zystiden waren auch dabei (habe nachgeschaut); dieses Unterscheidungsmerkmal war mir zu wenig bewusst. Die Sp. werden in der Literatur mit 17 - 20 µ bei V. coryli und mit 20 - 22 µ bei V. commedens angegeben. Bei meinem Fund waren die Sp. 17,5 - 19 x 5,5 - 6 µ
LG Uschi
Re: Besondere Funde 2021 - Teil 2 Pilze auf Holz
#7Hallo, Uschi,
Gloeophyllum: Normalerweise lassen sich die beiden Arten ja relativ problemlos auseinanderhalten, wenn man sich ein paar Fruchtkörper von unten anschaut. Mit einem einzigen umgedrehten Exemplar ist es halt etwas schwieriger. Die Zahl der "Lamellen" am Hutrand ist zur Unterscheidung schon geeignet, ebenso laut Rivoire die Sporenmaße, welche aber interessanterweise in der Literatur recht unterschiedlich angegeben werden (ich habe selber bislang zu wenige Exemplare mikroskopiert, um mir ein Bild davon machen zu können).
Schöne Grüße
Gernot
Gloeophyllum: Normalerweise lassen sich die beiden Arten ja relativ problemlos auseinanderhalten, wenn man sich ein paar Fruchtkörper von unten anschaut. Mit einem einzigen umgedrehten Exemplar ist es halt etwas schwieriger. Die Zahl der "Lamellen" am Hutrand ist zur Unterscheidung schon geeignet, ebenso laut Rivoire die Sporenmaße, welche aber interessanterweise in der Literatur recht unterschiedlich angegeben werden (ich habe selber bislang zu wenige Exemplare mikroskopiert, um mir ein Bild davon machen zu können).
Nachdem du das als Tubaria bestimmt hast, gehe ich davon aus, dass die Sporen keinen Keimporus haben – damit wären wir bei Pholiotina vestita. Das würde auch makroskopisch besser passen als P. velata.Tubaria conspersa - wärest du mit Pholiotina velata einverstanden?
Das ist oft schwierig in Worte zu fassen aber ich würde mal folgende Merkmale nennen: Anscheinend glatter, nicht weißlich befaserter, intensiv braun gefärbter Hut; relativ dickes, flockiges Velum; Lamellen nicht wie für Tubaria typisch angewachsen; Stiel mit dickem Velum überzogen, nicht nur überfasert.Was ist der Hauptgrund, dass es keine Tubaria ist, der weiße Stiel, die Lamellenfarbe ...?
Schöne Grüße
Gernot
Re: Besondere Funde 2021 - Teil 2 Pilze auf Holz
#8hallo Gernot,
danke für deine Hinweise! Da war ich jetzt wohl etwas dilettantisch unterwegs.
LG Uschi
danke für deine Hinweise! Da war ich jetzt wohl etwas dilettantisch unterwegs.
LG Uschi