Hallo zusammen,
mein Name ist Christian und ich bin neu hier im Forum, lese aber schon seit einem Jahr mit. Letztes Jahr hatte ich mir eine UV-Taschenlampe gekauft und untersuche seither meine Pilzfunde auch im UV-Licht.
Dabei habe ich diesen Oktober folgenden interessanten Fund gemacht: Eine hellblau fluoreszierende Telamonie. Der Pilz hat einen Velumgürtel und einen wollig-filzigen Hut. Einen speziellen Geruch konnte ich nicht feststellen. Die Sporenmaße liegen bei 8,9-9,7-10,6 x 5,6-6,0-6,4 µm (15 Sporen gemessen). Sporenquotient im Mittel 1,6. Fundort war ein Kalkbuchenwald in exponierter Steillage eines felsigen Westhanges am Südrand der Schwäbischen Alb, Baden-Württemberg.
Das Tageslichtfoto zeigt die Telamonie links neben Cortinarius cf phaeosmus (Geruch nach Petersilie). Beide Pilze wuchsen zusammen unter der gleichen Buche.
Mir ist bekannt, dass die Telamonien der Sektionen Brunnei und Uracei einen Fluoreszenz-Effekt haben. Aber in der Funga Nordica werden fast nur Nadelwaldarten geschlüsselt. Mein Fund stammt eben aus einem Kalkbuchenwald. Alle meine Bestimmungsversuche führen ins Leere, obwohl ich davon ausgehe, dass es so viele Telamonien mit dieser Fluoreszenz nicht geben kann.
Wer kann mir einen Tipp geben, wo ich noch nachschauen könnte.
Viele Grüße
Christian
Re: Bestimmungshilfe bei fluoreszierender Telamonie
#2Lieber Christian,
das ist ein interessanter Fund. Er kommt mir auch sehr bekannt vor, nur fällt mir momentan nichts Gescheites dazu ein (vielleicht später). In Nordamerika gibt es etliche Cortinarien mit blauer Fluoreszenz, auch die Lamellen von Cortinarius violaceus werden blau. Und Pilze, die von Pseudomonas-Bakterien bewohnt sind, fluoreszieren auch blau. Hier ist es aber eine Verrottungserscheinung. Es gibt eine Facebookgruppe, die sich mit Pilzfluoreszenz beschäftigt, namens "Fluorescent Forest".
LG
Irmgard
das ist ein interessanter Fund. Er kommt mir auch sehr bekannt vor, nur fällt mir momentan nichts Gescheites dazu ein (vielleicht später). In Nordamerika gibt es etliche Cortinarien mit blauer Fluoreszenz, auch die Lamellen von Cortinarius violaceus werden blau. Und Pilze, die von Pseudomonas-Bakterien bewohnt sind, fluoreszieren auch blau. Hier ist es aber eine Verrottungserscheinung. Es gibt eine Facebookgruppe, die sich mit Pilzfluoreszenz beschäftigt, namens "Fluorescent Forest".
LG
Irmgard
Re: Bestimmungshilfe bei fluoreszierender Telamonie
#3Liebe Irmgard,
vielen Dank für die Infos. Ich wusste gar nicht, dass die Lamellen von Cortinarius violaceus blau fluoreszieren. Das werde ich nächstes Jahr testen. Bei uns kommt allerdings nur C. hercynicus vor. Bei dem dürfte es aber nicht anders sein.
Da ich leider keinen Zugriff auf Facebook habe, bin ich auf Literatur im Netz angeweisen. Zu den nordamerikanischen Arten müsste da sicher was zu finden sein.
Spannend wäre es, einen Schlüssel für die stämmigeren Buchenwald-Telamonien zu finden. Außer in der Baden-WüttembergFunga von Andreas Gminder finde ich aber keinen. Mit dem Schlüssel dort komme ich allerdings zu keinem vernüftigen Ergebnis.
LG
Christian
vielen Dank für die Infos. Ich wusste gar nicht, dass die Lamellen von Cortinarius violaceus blau fluoreszieren. Das werde ich nächstes Jahr testen. Bei uns kommt allerdings nur C. hercynicus vor. Bei dem dürfte es aber nicht anders sein.
Da ich leider keinen Zugriff auf Facebook habe, bin ich auf Literatur im Netz angeweisen. Zu den nordamerikanischen Arten müsste da sicher was zu finden sein.
Spannend wäre es, einen Schlüssel für die stämmigeren Buchenwald-Telamonien zu finden. Außer in der Baden-WüttembergFunga von Andreas Gminder finde ich aber keinen. Mit dem Schlüssel dort komme ich allerdings zu keinem vernüftigen Ergebnis.
LG
Christian
Re: Bestimmungshilfe bei fluoreszierender Telamonie
#4Hallo Christian,
sei aus der Nachbarschaft gegrüßt!
Wie es aussieht, gibt es nur einen Dunkelvioletten Schleierling, siehe Zitat:
Viele Grüße – Rika
sei aus der Nachbarschaft gegrüßt!
Wie es aussieht, gibt es nur einen Dunkelvioletten Schleierling, siehe Zitat:
aus https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkelvio ... hleierling ... was jetzt nicht gerade die seriöseste Quelle ist, aber ich habe grad keine Zeit, die Quellenangabe zu recherchieren...Die Differenzierung zwischen einer Laubwaldsippe C. violaceus und einer Nadelwaldsippe Cortinarius hercynicus (Pers.) Mos. ist nach wie vor Gegenstand der Diskussion. Letztere stellte sich aber phylogenetisch als nicht eigenständig heraus.[4]
Viele Grüße – Rika