Hallo,

nachdem im vergangenen Jahr beim ARGE-Seminar in Knappenberg auf der kärntnerischen Seite des Hörfeld-Moores eine Trollhand (Hypocreopsis lichenoides) gefunden wurde, haben wir uns vorgenommen, diese auch einmal auf der steirischen Seite zu suchen. Am vergangenen Samstag war es dann so weit… Zunächst haben wir aber noch in Kärnten nach dem Rechten geschaut; an der bekannten Stelle bzw. in angrenzenden Bereichen gab es Dutzende Fruchtkörper. Auch die seltene Hemipholiota heteroclita wuchs wieder am selben Stamm wie letztes Jahr.
Im steirischen Teil, an einer Stelle mit totholzreichen Weidengebüschen, waren, zu unserer großen Freude, ebenfalls zahlreiche Fruchtkörper zu finden – und sogar auch H. heteroclita an einem Alnus-Stamm.


Und noch ein Blick auf das Fundgebiet:

Schöne Grüße
Gernot

Servus Gernot,

das Hörfeld-Moor ist ein interessantes Gebiet, Hypocreopsis lichenoides hab' ich voriges Jahr auf der kärntnerischen Seite angetroffen und aufgenommen,




Irmgard hat mir zuvor das Fundgebiet eingegrenzt, andernfalls wäre ich nicht losgezogen. Es war trotzdem eine Suche nach einer Nadel im Heuhaufen und ein unbeschreibliches Erfolgserlebnis, diesen seltenen Pilz selbst gefunden zu haben.

Deine Aufnahmen sind schon wieder besser als meine ... nix Neues ----> kenne ich bereits von deinem diesjährigem Polyporus tubaeformis Fund, ;.)
In der mykodata.net sind's noch nicht drinnen, die beiden. Status quo: H. lichenoides wurde in Österreich erst einmal kartiert (FO Graz), auf den erwarteten Zuwander P. tubaeformis hoffen wir noch ....

Gratuliere dir zu diesen Hotspot-Funden,

LG
Peter

Hallo Gernot,
ach, die würde ich auch gerne mal finden... Gratuliere zu diesem schönen und wiedermal sehr gut abgelichteten Fund!
LG
romana

Servus, Peter,

schön, dass du die Trollhand auch finden konntest!

Bezüglich des Nachweises bei Graz habe ich jetzt noch etwas nachgeforscht. In der Datenbank der Pilze Österreichs ist als Quelle die Schöckl-Flora von Maurer et al. (1983) angegeben. In dieser Arbeit finde ich aber keinen Hinweis zu H. lichenoides (zumindest unter dem Abschnitt "Schlauchpilze" und mit der Suchfunktion). In der Ö-Datenbank wird außerdem ein Herbarbeleg in GJO zitiert. Nach diesem hab ich gestern gesucht, leider erfolglos. In unserer Herbariums-Datenbank steht übrigens Folgendes zur Ökologie: "an morschem ?Stufenholz". Da werde ich etwas skeptisch, ob das wirklich H. lichenoides gewesen sein kann. Hoffentlich taucht der Beleg irgendwann wieder auf.


Hallo, Romana,

danke! Die Trollhand war auch auf meiner persönlichen Wunschliste ganz weit oben...

Schöne Grüße
Gernot

Hallo an alle Trollhand-Interessierten,

Bezüglich des Nachweises bei Graz habe ich jetzt noch etwas nachgeforscht. In der Datenbank der Pilze Österreichs ist als Quelle die Schöckl-Flora von Maurer et al. (1983) angegeben. In dieser Arbeit finde ich aber keinen Hinweis zu H. lichenoides (zumindest unter dem Abschnitt "Schlauchpilze" und mit der Suchfunktion). In der Ö-Datenbank wird außerdem ein Herbarbeleg in GJO zitiert. Nach diesem hab ich gestern gesucht, leider erfolglos. In unserer Herbariums-Datenbank steht übrigens Folgendes zur Ökologie: "an morschem ?Stufenholz". Da werde ich etwas skeptisch, ob das wirklich H. lichenoides gewesen sein kann. Hoffentlich taucht der Beleg irgendwann wieder auf.

Hierzu habe ich Neuigkeiten. Ich konnte den entsprechenden Beleg in einem anderen Teil des GJO-Herbariums finden und dadurch näher untersuchen. Die aufgrund der Substratangabe entstandenen Zweifel haben sich bestätigt, denn diese abstehenden, auf stark vermorschtem und mit dicken, weißen Rhizomorphen durchsetzten Holz aufsitzenden Fruchtkörper können m. E. nicht zu H. lichenoides gehören, viel eher denke ich an junge Birnen-Stäublinge. Das mikroskopische Bild (hier nicht gezeigt) war für mich schwer zu deuten, da ich noch nie so junge Stäublinge mikroskopiert habe, es könnte jedoch durchaus zum Primordialstadium von Lycoperdon i. w. S. passen.
Schöne Grüße
Gernot

Servus Gernot,

der in der Datenbank für Graz angeführte Eintrag zur Trollhand wäre demnach zu korrigieren. Fein, dass deine Recherche zu einem, vermutlich nicht nur für mich, überraschenden Ergebnis geführt hat.

LG
Peter

Lieber Gernot,
dein Verdacht war richtig. Das ist was anderes als Trollhand. Spontan fällt mir dazu noch junge Pholiota squarrosa ein.
LG
Irmgard

Gernot hat geschrieben: ↑

01.10.2018, 20:33

– und sogar auch H. heteroclita an einem Alnus-Stamm.

Hallo Gernot,

welche Gattung meinst du mit ''H''. heteroclita, gibt es davon auch eine Aufnahme?

LG
Peter

Hallo, Peter,

Habicht hat geschrieben: ↑

18.02.2019, 17:47

welche Gattung meinst du mit ''H''. heteroclita, gibt es davon auch eine Aufnahme?

Siehe hier:

Gernot hat geschrieben: ↑

01.10.2018, 20:33

Auch die seltene Hemipholiota heteroclita wuchs wieder am selben Stamm wie letztes Jahr.

Fotos kann ich nur von der ersten Begehung im Jahr 2017 anbieten:
Schöne Grüße
Gernot

Danke für die Aufnahme, Gernot.

Ich hatte gestern diese Zeile im Auge,

Im steirischen Teil, an einer Stelle mit totholzreichen Weidengebüschen, waren, zu unserer großen Freude, ebenfalls zahlreiche Fruchtkörper zu finden – und sogar auch H. heteroclita an einem Alnus-Stamm.

Einmal kurz nach oben scrollen und meine Frage hätte sich erübrigt, ;.)

LG
Peter

Gernot hat geschrieben: ↑

01.10.2018, 20:33

Hallo,

nachdem im vergangenen Jahr beim ARGE-Seminar in Knappenberg auf der kärntnerischen Seite des Hörfeld-Moores eine Trollhand (Hypocreopsis lichenoides) gefunden wurde, haben wir uns vorgenommen, diese auch einmal auf der steirischen Seite zu suchen. Am vergangenen Samstag war es dann so weit… Zunächst haben wir aber noch in Kärnten nach dem Rechten geschaut; an der bekannten Stelle bzw. in angrenzenden Bereichen gab es Dutzende Fruchtkörper. Auch die seltene Hemipholiota heteroclita wuchs wieder am selben Stamm wie letztes Jahr.
Im steirischen Teil, an einer Stelle mit totholzreichen Weidengebüschen, waren, zu unserer großen Freude, ebenfalls zahlreiche Fruchtkörper zu finden – und sogar auch H. heteroclita an einem Alnus-Stamm.


DSC_8752.jpg

DSC_8755.jpg


Und noch ein Blick auf das Fundgebiet:

DSC_8706.jpg

DSC_8704.jpg


Schöne Grüße
Gernot

Hallo zusammen,

ich zitiere etwas abgewandelt einen Beitrag im Pilz-Fotopage-Forum meine erste Begegnung mit der "Trollhand":

Gestern (01.04.2006) war es soweit und ich durfte die TROLLHAND streicheln.

- Diese Pilzart fasziniert mich seit Jahren aus zwei Gründen:
(1) die Abbildung von Karl (Keck) ---> <http://karlkeck.heim.at/hypolich.jpg>
(2) Der so treffende Name, den T. Lohmeyer aus dem Skandinavischen übersetzt in Deutschland eingeführt hat. Kein Wunder, dass dieser Name schnell akzeptiert wurde und das Ungetüm "Weiden-Scheinflechtenpilz" ersetzt hat.
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- Bilder dieser Art findet man bereits in H. JAHN (1979): Pilze die an Holz wachsen, Nr. 27. Dort wird Hypocreopsis lichenoides (Tode ex Fr.) Seaver noch "Flechtenähnliche Hypocreopsis" genannt.
- Ansonsten hat der Pilz auch Eingang in die Populär-Literatur gefunden:
---> H.E. Laux (2002): Der große Kosmos Pilzführer, S. 626.
---> P. Reil (2002): Südwestdeutsche Pilzrundschau, 38(1), S. 19 ff.
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Vor Kurzem wurde die Art bei Eric (Forum eingestellt) vorgestellt und diskutiert.
Das war für mich der endgültige Auslöser, den Pilz am Standort zu besichtigen:
- Gestern (01.04) war es soweit: Karl Keck führte mich an den Standort ("Ummendorfer Ried" bei Biberach), an dem der Pilz vor etwa 10 Jahren erstmals von H.E. Laux entdeckt wurde. Der Pilz ist dort standorttreu.
Der Standort war überflutet: Aber Dank Gummistiefel und Direktiven von KARL KECK gelang es mir doch noch das Objekt meiner Begierde zu dokumentieren: Grüße Gerd