Hallo,

letzte Woche habe ich noch geschrieben:

Gernot hat geschrieben: ↑

11.03.2020, 20:14

wo es derzeit feucht genug ist, hat man gute Chancen, auf Kelchbecherlinge zu stoßen – mit etwas Glück sogar auf zwei verschiedene Arten, S. austriaca und S. coccinea. Noch deutlich mehr Glück, welches mir bislang fehlte, braucht man, um die dritte Art im Bunde (S. jurana) zu finden...

Gestern war es endlich so weit! Eine schöne Gruppe von Sarcoscypha jurana auf Tilia-Ästen bzw. -Zweigen im Badlgraben nördlich von Graz:

Die Lindenfrucht lag übrigens wirklich so auf der Sarcoscypha. :-)

Der Standort (sehr feuchter, naturnaher Schluchtwald) deckt sich mit Angaben zum bevorzugten Habitat von S. jurana.

So sehen die Sporen aus:

Typisch sind die eingedrückten Enden, die beiden großen Tropfen und die vollständige Schleimhülle bei unreifen bzw. manchmal auch frisch ausgeschossenen Sporen (an der Spore links unten im Schlauch zu erkennen).

Nicht weit von S. jurana entfernt gab es übrigens auch noch S. coccinea und S. austriaca zu finden. Hier ein Foto von S. austriaca:

Und hier die drei Arten gemeinsam:

Bislang konnte ich nur S. austriaca in dem Gebiet nachweisen, umso größer die Überraschung gestern.

Schöne Grüße
Gernot

Sehr schön! Wenn ich jetzt endlich mal wüsste wie ich hier ein Foto einfügen kann könnte ich ein schönes Bild von meinem diesjährigen Fund aus der Slowakei zeigen.
Zu coccinea: mich wundert dass ich bei mir bisher immer nur austriaca finden konnte obwohl es ja unbestreitbar sehr warm ist im Burgenland. Ich fand coccinea immer eher an feuchten Stellen in der Nähe von größeren fließenden Gewässern, z.B. bei Lilienfeld an der Traisen oder an der Donau.

Servus Gernot,

pfoaaaah ... S. jurana ist erst der zweite Fund für die Steiermark, nach dreizehn Jahren,

pfoaaaaaaaah ... alle drei Arten an einem Tag anzutreffen ist ein echter Hammer ...... hammergeil halt ;.)

Den Sporen meiner Funde allein traue ich nicht übern Weg, eingedellt mit zwei Öltröpfchen kann S. austriaca auch,

Zu deinem vorangegangen Beitrag habe ich die Paraphysen als mögliches (?) Merkmal eingestellt, dass aber scheint Pidlich-Aigner nur bedingt geeignet zu sein.

Bis jetzt habe ich mir bevorzugt die Konidenentwicklung angesehen, es geht anscheinend um Ecken leichter. Bei eindeutig gekräuselten Haaren ist's S. austriaca, plus/minus gerade gewachsenen führen zu coccinea oder jurana. Und die letzten beiden lassen sich leicht über die Sporen unterscheiden.

LG
Peter

Servus, Gerhard & Peter,

Gerhard hat geschrieben:Sehr schön! Wenn ich jetzt endlich mal wüsste wie ich hier ein Foto einfügen kann könnte ich ein schönes Bild von meinem diesjährigen Fund aus der Slowakei zeigen.

Ist eigentlich ganz einfach:
(1) Klicke im Thread unten auf "Antworten", dann öffnet sich die entsprechende Seite;
(2) Klicke unten auf "Dateianhänge";
(3) Wähle eine Datei aus ("Dateien hinzufügen");
(4) Optional kannst du "Im Beitrag anzeigen" auswählen, dann wird das Foto direkt im Beitrag eingebaut (die Position kannst du bestimmen).

(1):
(2):
(3):
(4):
Anhand reifer, lebender Sporen sind S. austriaca und S. jurana normalerweise schon gut zu trennen, bei "gestressten" oder toten Sporen verschwinden diese Unterschiede aber. Zotto hat das hier in der Tabelle rechts schön dargestellt: http://www.gbif-mycology.de/HostedSites ... spores.htm.

Bei den Paraphysen sind mir keine Unterschiede bekannt, habe aber bislang auch nicht darauf geachtet. Die Haare der Aussenseite sind jedenfalls ein wichtiges Merkmal.

Schöne Grüße
Gernot

Lieber Gernot,
super, dass du S. jurana entdecken konntest. Der Badlgraben ist ja auch ein tolles Habitat. Besonders gut finde ich das Foto mit allen drei Arten gleichzeitig, es zeigt eindeutig, dass hier Mikroskopie vonnöten ist.
LG
Irmgard